Ich habe mich mit ein paar Freunden darüber unterhalten. Die erste Idee war, über das Baltikum anzureisen. In Tallinn mit der Fähre nach Helsinki überzusetzen und dann weiter durch Finnland zu fahren. Ich konnte aber im Internet nur wenige Campingplätze im Baltikum finden und so habe ich mich entschlossen, auf die alt bewährte Route zurück zugreifen. Ich erinnerte mich, dass wir damals von Saßnitz nach Trelleborg mit der Fähre gefahren sind. Der Vorteil liegt darin, dass die Fähre nachts fährt. Man kann also am Samstag nach Saßnitz fahren, nachts übersetzen und ist am sehr frühen Morgen in Trelleborg. Ich kann mich noch sehr gut an den wunderschönen Sonnenaufgang auf der Ostsee erinnern. Bei absoluter ruhiger See und sternenklarem Himmel hat sich dieses Bild in meinem Gedächtnis verewigt.
Je mehr ich über diese Reise nachgedacht habe, umso öfter stellte sich mir die Frage: Wie plant man sowas richtig? Kann man sowas überhaupt planen? Der erste Gedanke war, einfach drauf los zu fahren und zu schauen, wie man ankommt. Geht bestimmt super in Schweden. Aber etwas mehr an Planung darf es dann schon sein. Der Gedanken, eine Sehenswürdigkeit verpassen zu können, nur weil man die Strecke ungünstig gefahren ist, lies mir keine Ruhe. Reiseführer in Form eines Buches sind für mich eine große Hilfe und meiner Meinung nach, ein guter Einstieg um sich in Urlaubsstimmung zu bringen. Ich habe festgestellt, dass die Auswahl an guter Lektüre überschaubar ist. Das macht die Auswahl leichter. Man muss sich klar machen, dass die meisten Sehenswürdigkeiten im Süden Skandinaviens anzutreffen sind. Daher befasst sich der größte Teil eines Reiseführers mit dem kleinsten Teil des Landes. Schon verrückt.
Für die Planung der Route ist Google maps eine super Erfindung. Man kann dort eigene Landkarten anlegen, in denen man wiederum eigene Orte abspeichern kann. Nachdem ich herausgefunden habe, wie man es macht, habe ich alle für mich interessanten Orte aus dem Reiseführer in meiner Landkarte abgespeichert. Am besten gelingt es, wenn man die GPS Angaben hat, denn nicht alles hat immer eine Adresse. Große Ortschaften möchte ich auslassen. Davon habe ich im Alltag genug. Nachdem nun klar war, was ich mir anschauen möchte, musste ich die Ortschaften noch in die richtige Reihenfolge bringen. Am Ende eines Tages brauche ich immer einen Campingplatz zum Übernachten. Ich bin mal davon ausgegangen, dass ich pro Tag etwa 300-400 km zurücklegen kann. Man könnte vielleicht auch noch mehr schaffen, aber es muss auch noch Zeit bleiben, um sich was anschauen zu können. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h wäre ich so schon 5-7 Stunden täglich unterwegs (reine Fahrzeit).
Man kann die gespeicherten Orte in eine KML-Datei runterladen und mit Excel öffnen. Dann hat man schon mal eine gute Liste für unterwegs inkl. GPS Angaben (wichtig fürs Navi). Zusätzlich kann man diese GPS Angaben zu einem Hyperlink zusammen basteln und bei motoplaner eine Route ausrechnen lassen. wow ... alleine in Schweden wären es bei mir über 7.000 km (nur die Hinfahrt wohlgemerkt). Das war ein Schock, als mir klar wurde, dass diese Reise wohl in 3-4 Wochen nicht zu machen ist. Dann kam auch schon mal der Gedanke auf, dass ich höchstwahrscheinlich auch einen Reifenwechsel und Inspektion im Norden Skandinaviens brauchen werde. Das macht die Planung nicht einfacher. Wie soll ich von Deutschland aus einen Werkstattermin ausmachen? Selbst Honda Deutschland konnte bis jetzt nicht weiterhelfen. Das wird also noch spannend.
Bei der weiteren Reiseplanung habe ich mir Norwegen angeschaut und es fällt auf, dass es ziemlich weit im Nord-Osten anfängt. Von Nordschweden aus müsste man Quer durch Finnland fahren, um in Kirkenes mit der Fahrt durch Norwegen zu beginnen. In dem Reiseführer für Norwegen habe ich was von Tourismusstraßen gelesen. Das sind besonders sehenswerte Teilstrecken, die besonders gut ausgebaut wurden. Ich fand es genial. Das hat mir die Planung wesentlich erleichtert. Ich musste nur noch diese "Norwegischen Landschaftsrouten" verbinden.
Nachdem die Route so halbwegs erstellt war, habe ich mir Gedanken über die Ausrüstung gemacht. Für mich war von Anfang an klar, dass ich Zelten möchten. Es ist nicht nur günstig, sondern gibt mir auch ein Stück Gefühl von Freiheit. Meine Campingausrüstung ist nun auch schon in die Jahre gekommen. Ich habe lange nach einem Zelt gesucht und glaube, das richtige für mich gefunden zu haben. Kuppelzelte sind für mich die richtige Wahl. Die kann man einfach und alleine in kurzer Zeit aufbauen. Sie sind stabil und lassen sich auch mal verrücken. Ich habe ein Zelt gefunden, welches verpackt nur 43 cm lang ist. Das eröffnet neue Möglichkeiten beim Verstauen, da ich es sogar noch im Seitenkoffer unter kriegen könnte. Als nächstes habe ich mir Gedanken über den Schlafplatz gemacht. Isomatte, Luftmatratze oder Feldbett? Feldbetten klingen super, sind aber zu hoch für Kuppelzelte. Luftmatratzen sind m.E. die bequemste Art zu liegen. Hätte ich auch gerne wieder genommen, aber ich habe beim letzten Campingurlaub schlechte Erfahrungen mit der Qualität gemacht. Wenn man 3 Luftmatratzen in einer Woche verbraucht, weil diese undicht werden, macht es keinen Sinn. Schade eigentlich. Deshalb probiere ich nun selbst-aufblasbare Isomatten aus. Auch hier habe ich viel im Internet gesucht und bin fündig geworden. Ich muss sagen, dass ich schon überrascht bin, wie gut diese funktionieren. Es bleibt aber abzuwarten, ob diese über mehrere Wochen hält. Als nächstes werde ich mir noch Schlafsäcke anschauen.
Damit das alles gut zu transportieren geht, habe ich mir bei einer Rabattaktion neue Seitenkoffer bestellt. Der Vorteil ist, dass man auf dem Deckel noch sperriges Gepäck befestigen kann. Ich bin auch sehr begeistern von Gepäckrollen. Die sind super. Da passt eine Menge rein und alles bleibt trocken. Ich wollte noch einen Klappstuhl und einen Campingtisch mitnehmen. Das ist alles recht sperrig und müsste idealerweise auf dem Koffer verstaut werden können. Ich habe mir auch viele Gedanken um das Kochen gemacht. Die Auswahl an raffinierten Campingkochern ist enorm. Kein Vergleich zu früher. Ich denke, dass ein Gaskocher für mich das richtige wäre. Da gibt es grundsätzlich zwei Varianten. Die, die direkt auf einer Gaskartusche geschraubt werden und die, bei denen der Brenner auf dem Boden steht und mit einem Schlauch mit der Gaskartusche verbunden werden. Ich favorisiere die letzte Variante. Zum einen ist der Schwerpunkt tiefer, d.h. der Kochtopf steht stabiler und kippt nicht so schnell um, zum anderen befindet sich das Ventil weit weg von der Flamme und so verbrennt man sich nicht die Finger. Außerdem ist ein Wechsel der Kartusche auch bei heißem Brenner möglich.
Was mir auch ganz nützlich scheint, sind die Reisehandtücher. Wenn die wirklich funktionieren, dann spart es echt viel Platz. Muss ich in den nächsten Wochen unbedingt noch ausprobieren. Das Reisekissen, welches ich mir gekauft habe, war eine Enttäuschung. Für mich unbrauchbar. Da muss ich mir noch was anderes überlegen. Da ich auch vorhabe, meinen Blog auch von unterwegs zu schreiben, ich aber auch Fotos mit der Digitalkamera machen möchte, stellte sich mir schon immer die Frage: Wie kommen diese Bilder auf mein Handy ohne PC? Die Lösung ist einfach wie simple. Es gibt Kartenlesegeräte, die man direkt an die USB Buchse vom Handy stecken kann. Klasse Sache. Auch das muss ich noch vor dem Urlaub testen.
Jetzt ist es doch mehr Text geworden, als ich schreiben wollte. Zusammenfassend kann man festhalten, dass es mir Spaß macht, diese Tour zu planen. Folgende Produkte haben mich überzeugt bzw. werde ich mir noch genauer anschauen:
- Google maps
- Primus Easyfuel II Duo (Kocher zzgl. Windschutz)
- Coleman Monviso Zelt 3 Personen
- Explorer Thermomatte selbstaufblasend 200 x 66 x 10
- Micro OTG USB Adapter
- Daunenschlafsack
- SW Motech Alu-Track Seitenkoffer
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen