Sonntag, 14. Februar 2016

Die ersten Ausrüstungsgegenstände treffen ein

Das Kofferset von SW Motech bekam ich schon vor zwei Wochen. Seit dem stand es hier rum und heute nun habe ich es montiert. Der Kofferträger war sehr gut verpackt. Die Anleitung gut bebildert und beschrieben. Die Montage dauerte etwas mehr als eine Stunde. Geübte Schrauber hätten es wohl in 20 Minuten gepackt. Das komplette Trägersystem steht etwas unter Spannung. Könnte aber normal sein, da es bei der Fertigung gewisse Toleranzen gibt. Ich habe auch nicht vor, es oft an- und abzuschrauben, obwohl es ein geniales System ist und man es durch Schnellspannschrauben in wenigen Sekunden demontiert hätte. Soweit so gut. Ich habe mich immer gefragt: "Wieso sind die Alu-Topcases immer so schmal?" Da passt manchmal noch nicht ein mal ein Helm rein. Die Lösung ist mir heute klar geworden. Ich habe ein breites Topcase, welches zwei Integralhelme aufnehmen kann. Allerdings bekomme ich nun den Deckel der Seitenkoffer nicht mehr auf, da diese an das Topcase stoßen. Ich musste schon etwas schmunzeln, da die Antwort auf meine Frage so einfach war. Das bedeutet nun auch, dass ich eine Antwort auf eine weitere Frage erhalten habe: "Brauche ich ein Alu-Topcase oder reicht mein altes aus?" Tja, da wird wohl auch ein neues Topcase fällig. Warten wir mal auf die nächste Rabattaktion.
Die Seitenkoffer sitzen fest und stabil am Träger. Das überzeugt mich, hatte ich doch anfangs meine Zweifel. Ich habe im Vorfeld auch Testberichte gelesen. Aber teilweise fand ich diese überzogen, so denke ich immer noch an die Aussage eines Testberichtes, der es kritisierte, dass ab 160 km/h, diese Seitenkoffer etwas die Fahreigenschaft beeinflussen. Hallo? Ich frage ich, wer es überhaupt so eilig haben könnte, gerade mit viel Gepäck. Deshalb denke ich, dass bei meiner angestrebten maximalen Reisegeschwindigkeit von 120 km/h (eher 80-100 km/h) alles okay sein wird.
Die Isomatte von Explorer kam auch schon vor einigen Tagen. Bisher habe ich nur eine Nacht darauf verbracht. Ich werde diese aber öfters testen, bevor ich mir sicher bin, dass ich diese auf die Reise mitnehme. Das Aufblasen und Einpacken klappten einwandfrei. Passt auch alles wieder in den Packsack. Ich werde mir noch eine kleine Antirutschmatte kaufen und an das Kopfkissen nähen. Auf der Kunststoffoberfläche der Matte rutscht das Kissen sonst zu sehr hin und her. Aber hier bin ich guter Dinge, dass mit der Isomatte alles okay ist.
Gestern kam auch das Zelt Coleman Monviso 3. Ich habe es gleich mal im Keller ausprobiert. Im Garten wäre es besser gewesen, aber bei dem schlechten Wetter wollte ich es mir nicht antun. Das Packmaß ist wirklich erstaunlich klein. Allerdings nur, wenn man es neu geliefert bekommt. Der Aufbau hat beim ersten Mal etwas weniger als 10 Minuten gebraucht. Im Freien wär es schneller gegangen, da es im Keller doch beengt ist. Mir gefiel, dass man die Stangen "nahtlos" zusammenstecken kann. Dadurch bleibt man beim Reinschieben durch die Schlaufen nirgends hängen. Etwas überrascht war ich, dass das Vorzelt nicht von alleine stehen bleibt. Man muss es zwingend mit Heringen fixieren. Das ging im Keller natürlich nicht. Überrascht war ich auch, dass das Innenzelt bereits eingehängt war. Somit war ich schnell fertig. Das Zusammenpacken gelingt alleine natürlich nicht so gut. Man schafft auch nicht mehr das Packmaß von 40 cm. Ist eigentlich logisch. Wenn der Boden 2 m breit ist und man die verdreckte Bodenplane beim Zusammenlegen immer außen sein soll, so halbiert man immer durch das Zusammenlegen die Breite. Also beim ersten Übereinanderlegen ist es noch 1 m breit. Beim weiteren Zusammenlegen nur noch 50 cm und nicht 40 cm. Man könnte natürlich auch den Boden 5x 40 cm überschlagen (einrollen). Dann würde aber das Innenzelt mit der dreckigen Außenseite vom Boden verschmutzt werden. Letztendlich bekommt man es eh nicht wieder so klein verpackt, wie es im Werk passiert.
Zeitgleich mit dem Zelt erhielt ich auch das Topfset von GSI, bestehend aus 2 Töpfen, einer Pfanne, 2 Deckel mit Ausgussöffnungen (Nudelsieb) und einem klappbaren Griff. Den Griff kann man an die Töpfe oder Pfanne aufschieben. Allerdings klappt es nicht so gut, wie ich es mir wünschen würde. So lange der Topf noch kalt und leer ist, geht es noch. Ich befürchte aber, dass es nervig wird, wenn man beim Kochen die Töpfe wechsel möchte und damit auch den Griff. Ist gar nicht so einfach den Griff abzubekommen. Deshalb werde ich mir noch einen zweiten Griff bestellen. Besser ist das. Das ganze Set wird in eine Tasche gestellt und verpackt. Diese Tasche ist wasserdicht und kann als Spülbecken benutzt werden. Naja, wieso nicht, wenn nichts besseres vorhanden ist.
Letztes Jahr hatte ich mir bereits Gepäckrollen von Louis gekauft. Diese sind sehr günstig, stabil und wasserdicht. Heute habe ich diese mit Zelt und Isomatte gefüllt und auf die Seitenkoffer gestellt und verzurrt. Passt soweit alles gut. Es gibt auch Gepäckrollen, die man auf der Längsseite öffnen und zusammenrollen kann, ähnlich einer Reisetasche. Das macht das Einpacken sicherlich einfacher. Bin da auch noch am überlegen, ob diese Art für mich besser wäre.
Nächste Woche sollte der Schlafsack und der Gaskocher eintreffen.

Hier schon mal die ersten Fotos von heute.
Koffer mit Gepäckrolle (2 Größen)

2x 45 Liter Seitenkoffer plus 48 Liter Topcase

Hier sieht man deutlich, dass die Deckel von den Seitenkoffern beim Öffnen an das Topcase treffen.

Montag, 8. Februar 2016

Alles begann am Anfang

Letztes Jahr, bei der Motorrad-Tour in die Vogesen, kam der Gedanke auf, eine größere Reise mit dem Motorrad zu unternehmen. Ich war schon zweimal in Skandinavien bzw. Nordkap. Das letzte Mal ist allerdings auch schon über 15 Jahre her. Deshalb dachte ich mir, dass die Zeit gekommen wäre, jetzt mal mit dem Motorrad zum Nordkap zu fahren.

Ich habe mich mit ein paar Freunden darüber unterhalten. Die erste Idee war, über das Baltikum anzureisen. In Tallinn mit der Fähre nach Helsinki überzusetzen und dann weiter durch Finnland zu fahren. Ich konnte aber im Internet nur wenige Campingplätze im Baltikum finden und so habe ich mich entschlossen, auf die alt bewährte Route zurück zugreifen. Ich erinnerte mich, dass wir damals von Saßnitz nach Trelleborg mit der Fähre gefahren sind. Der Vorteil liegt darin, dass die Fähre nachts fährt. Man kann also am Samstag nach Saßnitz fahren, nachts übersetzen und ist am sehr frühen Morgen in Trelleborg. Ich kann mich noch sehr gut an den wunderschönen Sonnenaufgang auf der Ostsee erinnern. Bei absoluter ruhiger See und sternenklarem Himmel hat sich dieses Bild in meinem Gedächtnis verewigt.

Je mehr ich über diese Reise nachgedacht habe, umso öfter stellte sich mir die Frage: Wie plant man sowas richtig? Kann man sowas überhaupt planen? Der erste Gedanke war, einfach drauf los zu fahren und zu schauen, wie man ankommt. Geht bestimmt super in Schweden. Aber etwas mehr an Planung darf es dann schon sein. Der Gedanken, eine Sehenswürdigkeit verpassen zu können, nur weil man die Strecke ungünstig gefahren ist, lies mir keine Ruhe. Reiseführer in Form eines Buches sind für mich eine große Hilfe und meiner Meinung nach, ein guter Einstieg um sich in Urlaubsstimmung zu bringen. Ich habe festgestellt, dass die Auswahl an guter Lektüre überschaubar ist. Das macht die Auswahl leichter. Man muss sich klar machen, dass die meisten Sehenswürdigkeiten im Süden Skandinaviens anzutreffen sind. Daher befasst sich der größte Teil eines Reiseführers mit dem kleinsten Teil des Landes. Schon verrückt.

Für die Planung der Route ist Google maps eine super Erfindung. Man kann dort eigene Landkarten anlegen, in denen man wiederum eigene Orte abspeichern kann. Nachdem ich herausgefunden habe, wie man es macht, habe ich alle für mich interessanten Orte aus dem Reiseführer in meiner Landkarte abgespeichert. Am besten gelingt es, wenn man die GPS Angaben hat, denn nicht alles hat immer eine Adresse. Große Ortschaften möchte ich auslassen. Davon habe ich im Alltag genug. Nachdem nun klar war, was ich mir anschauen möchte, musste ich die Ortschaften noch in die richtige Reihenfolge bringen. Am Ende eines Tages brauche ich immer einen Campingplatz zum Übernachten. Ich bin mal davon ausgegangen, dass ich pro Tag etwa 300-400 km zurücklegen kann. Man könnte vielleicht auch noch mehr schaffen, aber es muss auch noch Zeit bleiben, um sich was anschauen zu können. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h wäre ich so schon 5-7 Stunden täglich unterwegs (reine Fahrzeit).

Man kann die gespeicherten Orte in eine KML-Datei runterladen und mit Excel öffnen. Dann hat man schon mal eine gute Liste für unterwegs inkl. GPS Angaben (wichtig fürs Navi). Zusätzlich kann man diese GPS Angaben zu einem Hyperlink zusammen basteln und bei motoplaner eine Route ausrechnen lassen. wow ... alleine in Schweden wären es bei mir über 7.000 km (nur die Hinfahrt wohlgemerkt). Das war ein Schock, als mir klar wurde, dass diese Reise wohl in 3-4 Wochen nicht zu machen ist. Dann kam auch schon mal der Gedanke auf, dass ich höchstwahrscheinlich auch einen Reifenwechsel und Inspektion im Norden Skandinaviens brauchen werde. Das macht die Planung nicht einfacher. Wie soll ich von Deutschland aus einen Werkstattermin ausmachen? Selbst Honda Deutschland konnte bis jetzt nicht weiterhelfen. Das wird also noch spannend.

Bei der weiteren Reiseplanung habe ich mir Norwegen angeschaut und es fällt auf, dass es ziemlich weit im Nord-Osten anfängt. Von Nordschweden aus müsste man Quer durch Finnland fahren, um in Kirkenes mit der Fahrt durch Norwegen zu beginnen. In dem Reiseführer für Norwegen habe ich was von Tourismusstraßen gelesen. Das sind besonders sehenswerte Teilstrecken, die besonders gut ausgebaut wurden. Ich fand es genial. Das hat mir die Planung wesentlich erleichtert. Ich musste nur noch diese "Norwegischen Landschaftsrouten" verbinden.

Nachdem die Route so halbwegs erstellt war, habe ich mir Gedanken über die Ausrüstung gemacht. Für mich war von Anfang an klar, dass ich Zelten möchten. Es ist nicht nur günstig, sondern gibt mir auch ein Stück Gefühl von Freiheit. Meine Campingausrüstung ist nun auch schon in die Jahre gekommen. Ich habe lange nach einem Zelt gesucht und glaube, das richtige für mich gefunden zu haben. Kuppelzelte sind für mich die richtige Wahl. Die kann man einfach und alleine in kurzer Zeit aufbauen. Sie sind stabil und lassen sich auch mal verrücken. Ich habe ein Zelt gefunden, welches verpackt nur 43 cm lang ist. Das eröffnet neue Möglichkeiten beim Verstauen, da ich es sogar noch im Seitenkoffer unter kriegen könnte. Als nächstes habe ich mir Gedanken über den Schlafplatz gemacht. Isomatte, Luftmatratze oder Feldbett? Feldbetten klingen super, sind aber zu hoch für Kuppelzelte. Luftmatratzen sind m.E. die bequemste Art zu liegen. Hätte ich auch gerne wieder genommen, aber ich habe beim letzten Campingurlaub schlechte Erfahrungen mit der Qualität gemacht. Wenn man 3 Luftmatratzen in einer Woche verbraucht, weil diese undicht werden, macht es keinen Sinn. Schade eigentlich. Deshalb probiere ich nun selbst-aufblasbare Isomatten aus. Auch hier habe ich viel im Internet gesucht und bin fündig geworden. Ich muss sagen, dass ich schon überrascht bin, wie gut diese funktionieren. Es bleibt aber abzuwarten, ob diese über mehrere Wochen hält. Als nächstes werde ich mir noch Schlafsäcke anschauen.

Damit das alles gut zu transportieren geht, habe ich mir bei einer Rabattaktion neue Seitenkoffer bestellt. Der Vorteil ist, dass man auf dem Deckel noch sperriges Gepäck befestigen kann. Ich bin auch sehr begeistern von Gepäckrollen. Die sind super. Da passt eine Menge rein und alles bleibt trocken. Ich wollte noch einen Klappstuhl und einen Campingtisch mitnehmen. Das ist alles recht sperrig und müsste idealerweise auf dem Koffer verstaut werden können. Ich habe mir auch viele Gedanken um das Kochen gemacht. Die Auswahl an raffinierten Campingkochern ist enorm. Kein Vergleich zu früher. Ich denke, dass ein Gaskocher für mich das richtige wäre. Da gibt es grundsätzlich zwei Varianten. Die, die direkt auf einer Gaskartusche geschraubt werden und die, bei denen der Brenner auf dem Boden steht und mit einem Schlauch mit der Gaskartusche verbunden werden. Ich favorisiere die letzte Variante. Zum einen ist der Schwerpunkt tiefer, d.h. der Kochtopf steht stabiler und kippt nicht so schnell um, zum anderen befindet sich das Ventil weit weg von der Flamme und so verbrennt man sich nicht die Finger. Außerdem ist ein Wechsel der Kartusche auch bei heißem Brenner möglich.

Was mir auch ganz nützlich scheint, sind die Reisehandtücher. Wenn die wirklich funktionieren, dann spart es echt viel Platz. Muss ich in den nächsten Wochen unbedingt noch ausprobieren. Das Reisekissen, welches ich mir gekauft habe, war eine Enttäuschung. Für mich unbrauchbar. Da muss ich mir noch was anderes überlegen. Da ich auch vorhabe, meinen Blog auch von unterwegs zu schreiben, ich aber auch Fotos mit der Digitalkamera machen möchte, stellte sich mir schon immer die Frage: Wie kommen diese Bilder auf mein Handy ohne PC? Die Lösung ist einfach wie simple. Es gibt Kartenlesegeräte, die man direkt an die USB Buchse vom Handy stecken kann. Klasse Sache. Auch das muss ich noch vor dem Urlaub testen.

Jetzt ist es doch mehr Text geworden, als ich schreiben wollte. Zusammenfassend kann man festhalten, dass es mir Spaß macht, diese Tour zu planen. Folgende Produkte haben mich überzeugt bzw. werde ich mir noch genauer anschauen:
  • Google maps
  • Primus Easyfuel II Duo (Kocher zzgl. Windschutz)
  • Coleman Monviso Zelt 3 Personen
  • Explorer Thermomatte selbstaufblasend 200 x 66 x 10
  • Micro OTG USB Adapter
  • Daunenschlafsack
  • SW Motech Alu-Track Seitenkoffer
So Freunde, das war's für heute.